Das Blumenwunder
Das Projekt »Das Blumenwunder« wird erneut wiederholt und zwar am:
- Sonntag, den 6. Juli 2014 um 19.00 Uhr, Hamburg, Kino Metropolis
bisherige Aufführungen:
- Sonntag, den 3. November 2013 um 18.00 Uhr, Fockbek, Pauluskirche, Orgel Plus
- Samstag, den 24. September 2011 um 18.00 Uhr in der Schauburg Rendsburg im Rahmen der »2. Langen Nacht der Kultur« und am
- Dienstag, den 18. Oktober 2011 um 20.00 Uhr im Babylon Berlin, dem einstigen Uraufführungskino.
- Sonntag, den 29. Januar 2011 um 20:30 Uhr im CinemaxX Kiel
Am 29. Januar begleitete die norddeutsche sinfonietta live den 1926 uraufgeführten Stummfilm "Das Blumenwunder". Die nur teilweise erhaltene Originalmusik von Eduard Künneke wurde von Christian Gayed eigens für diese Wiederaufführung rekonstruiert. Die Veranstaltung findet im Rahmen eines Symposiums der Muthesius Kunsthochschule im Cinemas Kiel statt und beginnt um 20.30 Uhr.
Das Projekt wurde freundlich unterstützt vom Ministerium für Bildung und Kultur Schleswig-Holstein und vom CinemaxX Kiel.
Im Zusammenhang des Lehr-, Forschungs- und Ausstellungsprojekts gehen blühen fließen der Muthesius Kunsthochschule Kiel wird der Stummfilm "Das Blumenwunder" mit der Originalmusik von Eduard Künneke zur Aufführung gebracht.
Bei diesem Film handelt es sich um einen emphatisch rezipierten Zeitrafferfilm, der Pflanzenbewegungen sichtbar macht. Das Basismaterial wurde bei der BASF zu Werbezwecken aufgenommen. Die Unterrichts-Film-Gesellschaft hat allegorische Szenen und eine Tanzeinlage hinzugefügt und ihn als Kulturfilm herausgebracht. Die Uraufführung fand im am 25.2.1926 im Piccadilly in Berlin statt, einem Kino mit mehr als 1000 Plätzen, das wenige Monate zuvor eröffnet worden ist.
Oskar Loerke vermerkte in einem Tagebucheintrag vom 7.3.1926: "Gestern mit Bäumchen (Clara Westphal) und Kropff im Film Das Blumenwunder. Ein Erlebnis ersten Ranges. Ungeheuer. Es hat fast Beweiskraft für alles Übersinnliche. Sieht man Pflanzen wachsen und leben, die nur ein anderes Tempo haben als wir Menschen, - da ist jede Ordnung zu denken, nochlangsameres oder rasend schnelles Tempo, beide, uns dieser verschiedenheithalber nicht wahrnehmbar."
Der Film traf den Nerv der Zeit. Die späte Rezeption von Karl Blossfeldt (er war bereits 61 Jahre alt, als Karl Nierendorf ihn im selben Jahr erstmals der Öffentlichkeit vorstellt) ist im Zusammenhang mit dem Erfolg des Filmes zu sehen und Hinweise verdichten sich, dass Walter Benjamins Begriff des "optisch Unbewussten" mit dem Film zu tun hat.
Die zum Film komponierte Originalmusik von Eduard Künneke ist zum Teil in seinem Nachlass erhalten. Für die Synchronisierung von Bild und Ton war der Fund eines kompletten Klavierauszugs, in dem die Einstellungen notiert sind, besonders wichtig. Christian Gayed erarbeitete auf der Quellengrundlage die Originalmusik.