»Treibgut«

Musikalische Fundstücke rund um die Ostsee

Gleich drei große romantische Komponisten, die alle aus Anrainerstaaten der Ostsee stammen, feiern in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag. Da liegt es nahe, alle gemeinsam in einem „baltischen“ Konzert zu ehren. Allen dreien, dem Dänen Carl Nielsen, dem Finnen Jean Sibelius und dem Russen Alexander Glazunow war es ein zentrales Anliegen, eine nationale Klangsprache zu entwickeln. Und es ist kein Zufall, dass das – auf dem Höhepunkt des weltweiten Kolonialismus – zeitgeschichtlich in eine Phase fällt, in der zahlreiche Völker am Rande und außerhalb Europas nach einem eigenständigen kulturellen Fundament suchten.

Carl Nielsens Opus 1, die Kleine Suite, die C-Dur-Romanze von Jean Sibelius und das Saxofonkonzert von Alexander Glazunow, eines seiner letzten Werke, werden mit Max Bruchs Serenade über schwedische Volksmelodien durch ein weiteres romantisches Werke aus dem Ostseeraum ergänzt. Dazu kommen zwei populäre Stücke aus dem 20. Jahrhundert: Arvo Pärts virtuos ziselierte wie meditative Fratres und schließlich das von der südpolnischen Tatra inspirierte, effektvolle Orawa des weltweit erfolgreichen Filmkomponisten Wojciech Kilar. Alle Stücke des Abends verbindet dabei der Spagat zwischen einem allgemeinverständlichen Volkston und einem überzeitlichen künstlerischen Ausdruck.

Als Solisten sind Sören Bindemann (Violine) und Katharina Wieben (Saxofon) zu hören, die Leitung hat Christian Gayed.