Brahms - Requiem

Sonntag, 21. März 2010, 17 Uhr
Rendsburg: Christkirche, Paradeplatz

Johannes Brahms:
Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90
Ein Deutsches Requiem, op. 45

Sopran: Ilse-Christine Otto
Bariton: Ansgar Hüning
Rendsburger Bachchor
norddeutsche sinfonietta
Leitung: Roland Möhle

Dieses Konzert fand in freundlicher Zusammenarbeit mit der Christkirchengemeinde Rendsburg statt.

Die Idee, eine Trauerkantate zu schreiben, entstand in Johannes Brahms schon sehr früh und wurde möglicherweise unter dem Eindruck des tragischen Todes seines verehrten Freundes und Förderers Robert Schumann 1856 noch verstärkt, dem die norddeutsche sinfonetta ihr letztes Programm gewidmet hatte.
1861 notiert Brahms die Textzusammenstellung auf der Rückseite des vierten Liedes seiner Magelonen-Romanzen op. 33. Der Tod der Mutter im Februar 1865 scheint die inzwischen ruhende Komposition wieder in das Bewusstsein von Brahms gerückt zu haben, er nimmt die Komposition wieder auf und sendet im April 1865 den Satz IV zur Begutachtung an Clara Schumann; die Sätze I und II waren zu dem Zeitpunkt wohl schon fertig. Satz III ist wohl während eines längeren Aufenthaltes in Karlsruhe entstanden, die Sätze VI und VII vermutlich im Sommer des Jahres 1866 bei Baden-Baden.
Die Sinfonie entstand 1883, im fünfzigsten Lebensjahr des Komponisten. Beim zeitgenössischen Publikum stieß sie - entstanden auf dem Höhepunkt eines Richtungsstreites zwischen traditioneller und "neudeutscher" Schule - auf geteilte Resonanz: Während die einen sie als altmodisch und einfallsarm bezeichneten, wurde sie von den „Konservativen“ gefeiert und von großen Teilen des Publikums begeistert aufgenommen, so dass die Uraufführung in Wien wie auch bald folgende Aufführungen in weiteren Städten sehr erfolgreich waren.
Einer der ersten Bewunderer der Sinfonie war Antonín Dvořák, der seinem Verleger Simrock gegenüber die „herrlichen Melodien“ lobte und schwärmte, dass einem bei der Liebe in dem Werk das Herz aufgehe. Vor dem geistigen Auge Clara Schumanns ließ die Musik „Rinnen der Bächlein, Spielen der Käfer und Mücken ...“ erscheinen, Hans Richter verglich Brahms' Sinfonie gar mit Ludwig van Beethovens Eroica-Sinfonie.